Art in Ton ist WortArt - Kunst der Worte:

Gedicht

Schiff ohne Steuermann

Schiff ohne Steuermann -
Vom Winde getrieben:
Fährt an die Klippen heran -
Bald ist nichts mehr geblieben.

Hört, wie sie kreischen, hört wie sie schreien,
die tobenden Passagiere!
Das Unglück bricht auf sie herein,
Dass jeder sein Leben verliere!

Sie rennen an Deck voll eiliger Hast -
Natürlich gewinnen die Starken!
Alte und Kinder sind eh' eine Last,
Man will sich mit denen nicht plagen!

So springen sie ins rettende Boot
Und rudern gegen die Brandung,
Überlassen die Schwachen an Bord ihrer Not
Und seh'n schon das Ziel ihrer Landung.

Möglich – es dreht doch der Wind -
Das Schiff könnt' es noch schaffen.
Es trieb' samt Fracht auch weiterhin blind
Hinein in den rettenden Hafen.

Doch dreht der Wind nicht,
Haben die starken Zungen
Von Brandung und Gischt
Alles sehr bald verschlungen!


Übrig blieb' das zerborstene Wrack
Am tiefen Meeresgrunde -
Kein Mensch denkt lange drüber nach -
An seine letzte Stunde.

  •  Schiff ohne Steuermann - das sind einige mahnende Worte über den menschlichen Egoismus.
     Entstanden ist dieses Gedicht  bereits 2007, ist heute aber leider aktueller denn je.